Was ist Verhaltenstherapie?
Seit den 60iger Jahren hat sich die Verhaltenstherapie weltweit zu einem psychotherapeutischen Verfahren entwickelt, dessen Wirksamkeit für viele verschiedene Problembereiche wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte: Seien es Ängste, Panikanfälle, soziale Unsicherheiten, Depressionen, Zwänge, Eßstörungen, Süchte, Stressbewältigung, Kommunikationsprobleme, Partnerschaftskonflikte oder die Vielzahl psychosomatischer Beschwerden und Erkrankungen wie: Herz-Kreislauferkrankungen, Asthma, chronische Magen-Darm-Probleme etc.
Neben einem individuellen Zuschnitt der Therapie auf den Einzelfall orientiert sich die Verhaltenstherapie an folgenden Basisgrundsätzen:
Selbstmanagement
Moderne Verhaltenstherapie orientiert sich an dem Gebot, Menschen dazu
anzuleiten, Strategien zu entwickeln, mit denen sie sich langfristig
wieder selbst helfen können (Hilfe zu Selbsthilfe, Selbstmanagment).
Wesentliches Instrument ist dabei die Vermittlung von Fertigkeiten zur
Lebensgestaltung und zum Analysieren und Lösen von Problemen.
Dies geschieht in Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient: Beide
arbeiten eng zusammen und entscheiden gemeinsam, worum es in der
Therapie gehen soll und was einzelne Schritte zur Erreichung der
formulierten Ziele sind.
Insofern sollte Therapie nach meinem Verständnis transparent und
jederzeit nachvollziehbar sein und sich möglichst nah an Ihrem
individuellen Alltag orientieren.
Basisvariable
Basis ist eine vertrauensvolle Therapeut/Patient Beziehung: Eine gute Arbeitsbeziehung ist das Fundament der Therapie.
Bio-psycho-soziales Verständnis von Problemen
Verhaltenstherapie umfaßt nicht nur das beobachtbare Verhalten von
Menschen, sondern berücksichtigt auch immer innere Vorgänge wie
Gedanken, Gefühle und körperliche Reaktionen.
Damit ist ein bio-psycho-soziales Grundverständnis vom Verhalten und
Erleben eines jeden einzelnen gemeint, das das Zusammenwirken von
biologischen (z.B. Nervensystem, Hormone, innere Organe etc.),
psychischen (seelischem Erleben und Erinnern) und sozialen Faktoren
(Familie, Partnerschaft, Freunde, Beruf etc.) berücksichtigt und in die
Planung einer individuellen Psychotherapie einbezieht.
Erfahrungsorientiertes Lernen und ergebnisorientiertes Vorgehen
Veränderung durch Therapie wird als aktiver Lernprozeß verstanden: Was
erlernt worden ist, kann auch wieder verlernt werden.
Verhaltenstherapie hilft Ihnen, Veränderungen aktiv zu initiieren und
systematisch herbeizuführen. Dabei wird das Resultat immer wieder
gemeinsam überprüft und die weitere Planung individuell angepaßt. Das
Vorgehen orientiert sich dabei am konkreten Verhalten und Erleben des
Betreffenden. Der Blick ist dabei weniger in die Vergangenheit als
vielmehr auf das Hier und Jetzt und die unmittelbare Zukunft gerichtet.
Rolle des Therapeuten im Veränderungsprozeß
Zu Beginn einer Therapie bietet der Therapeut viel Unterstützung und Führung. Im weiteren Verlauf und im Zuge therapeutischer Fortschritte werden die Initiative und Verantwortung zunehmend an den Patienten übergeben. Die Rolle des Therapeuten ist insgesamt als Begleiter im Veränderungs- und Problemlöseprozeß und Vermittler von Fähigkeiten zu sehen. Er oder sie gibt Anregungen, Informationen und Anstöße.
Fachlicher Hintergrund und evidenzbasierte Methoden
Fachlicher Hintergrund sind hier Erkenntnisse, Gesetzmäßigkeiten und
Regeln der psychologischen Grundlagenforschung
(Wie fühlt, denkt, handelt der Mensch? Wie erinnert er sich und wie
nimmt er sich und andere und seine Umwelt wahr? Was sind wesentliche
Entwicklungsschritte? Wie verhält er sich im Umgang mit anderen? Was
sind seine allgemeinen aber auch seine jeweils spezifischen Wesenzüge?)
als auch spezifische verhaltenstherapeutische Therapiemethoden, die sich
an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Psychotherapieforschung
und Verhaltensmedizin orientieren und deren Wirksamkeit wissenschaftlich
nachgewiesen sind.